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Musikalsche Jahresschuss-Vesper zu Römer 8, 31-39
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Musikalsche Jahresschuss-Vesper zu Römer 8, 31-39

Predigt vom 31.12.20 (Pfarrer Frank Bohne) Ort: Martin-Luther-Kirche

Biblische Lesung:  Epistel zum Altjahresabend – Römer 8, 31-39

Was wollen wir nun hierzu sagen? Ist Gott für uns, wer kann wider uns sein? Der auch seinen eigenen Sohn nicht verschont hat, sondern hat ihn für uns alle dahingegeben – wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken? Wer will die Auserwählten Gottes beschuldigen? Gott ist hier, der gerecht macht. Wer will verdammen? Christus Jesus ist hier, der gestorben ist, ja mehr noch, der auch auferweckt ist, der zur Rechten Gottes ist und für uns eintritt.
Wer will uns trennen von der Liebe Christi? Trübsal oder Angst oder Verfolgung oder Hunger oder Blöße oder Gefahr oder Schwert? Wie geschrieben steht (Psalm 44,23): »Um deinetwillen werden wir getötet den ganzen Tag; wir sind geachtet wie Schlachtschafe.« Aber in dem allen überwinden wir weit durch den, der uns geliebt hat.
Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch irgendeine andere Kreatur uns trennen kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn.

Auslegung

Nichts, … nichts kann uns trennen von der Liebe Gottes.

Was für ein Satz. Paulus schreibt ihn nach Rom. Zweimal: als These, die er ausbaut, und dann als gewaltigen Schluss. Die Geschwister sollen wissen, woran sie mit ihm sind. Ihm, dem Apostel Jesu Christi. 

Trennen.

Ein essentielles Wort. Ohne Trennen kein Wissen. Unsere Gesellschaft gründet darauf, dass sie trennt. Bei der Produktion der Güter angefangen. Rohstoffe und Prozesse werden strikt getrennt. Separiert. Nichts Falsches, Ungewolltes soll sich mischen. Reinheitsgebot. Bio-Label. Da kommt nichts Billiges rein. Trennen bürgt für Qualität. Von der Ernte zum Regal, vom Kochtopf bis zur Abfalltonne. Auch da wird getrennt. Deutsche gelten als Weltmeiser im Trennen.

Nichts kann uns trennen.

Un-zertrennlich...  Ein Versprechen für Verliebte. Bis zur Krise, dem Zer-Würf-Nis. Anwalt: Gütertrennung, Trennungskinder... Nichts kann uns trennen? O doch!
Die postmoderne Gesellschaft funktiniert bei jedem Meter auf dem Trennen: von Klassen und Schichten. Reiche oben – Arme unten. Haben und Nichthaben, Guthaben und Schulden. Populisten vor, Schwache an den Rand. Leistungsträger..., Anspruchsberechtigte, Systemrelevant…, verzichtbar: du...
Jung und Mittelalt… sind die Leute, wie der Gouda.
Risikogruppe? Qarantäne!
Frauen und Kinder, wenn das Schiff sinkt, zuerst!
Flüchtlinge und Asylanten zuletzt!

Nichts kann uns trennen? … o doch!

Ich glaube die eine heilige christliche Kirche...

Römisch oder lutherisch? Altkatholisch oder orthodox? Pietistisch, liberal ? Krypto-calvinistisch …, postlapsarisch-optimistisch, augustinisch, pelagianisch, ökologisch und sozial?

Sieh doch die Zertrennung an, der kein Mensch sonst wehren kann.
Sammle, großer Menschenhirt, alles was sich hat verirrt. Erbarm dich Herr.

Nichts kann uns trennen von der Liebe Gottes.

Paulus besteht darauf. Unter dem geht’s nicht ab.
Warum? Wegen IHM. DEM, der da kennt Trübsal und Angst seit jenem Garten, Verfolgung und Hunger seit jener Wüste, Blöße und Gefahr seit jenem Golgatha,
der da durchdrungen hat Leben und Tod,
mit und ohne Engel,
der Gewaltiges könnte und doch Niedriges wählte.
Dem Hohes und Tiefes nicht fremd.
DER sagt: Nichts soll mich mehr trennen von euch.
Nichts trennt IHN … von dir und mir.

Da ist nur Liebe. Jedenfalls von Gott.
Gekommen in Christus.
Parteieisch, verächtlich,
zutraulich freundlich,
in der Uniform des Elends,
mitteilsam froh.

Nun sage noch einer: ER hat alles wohl gemacht!

Da bleibt doch kein Stein auf dem andern, in diesem durchschüttelten Jahr, 2020 genannt.

Anno domini 2021?

Was könnte es bringen?

Nichts, … nichts kann uns trennen von der Liebe Gottes.

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Pfarrer Frank Bohne
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