Bestattung ohne Segen?
In letzter Zeit stellen wir mit Bedauern fest, dass einzelne unserer verstorbenen Gemeindemitglieder nicht kirchlich bestattet werden, obwohl sie bis zuletzt ihren Gemeindebeitrag entrichtet haben und vielleicht sogar im Vertrauen auf eine christliche Bestattung ihre Augen geschlossen haben.
Manchmal aber kennen die Angehörigen nicht den Wunsch des Verstorbenen über die Bestattungsart, oder ihnen selbst ist die Kirche ferngerückt und sie haben Berührungsängste, oder sie achten einfach ihre eigenen Wünsche höher als den letzten Willen des Verstorbenen. So wird ein weltlicher Redner statt des Pfarrers für die Trauerfeier bestellt - oder ganz auf eine Feier verzichtet. Es ist übrigens nicht die Frage, wer besser reden kann. Zu einer christlichen Bestattung gehören nicht nur Musik und eine schöne Rede, sondern die Verkündigung der Auferstehung der Toten und des ewigen Lebens sowie Gebete und Gottes Segen für den Verstorbenen und die Hinterbliebenen.
Eine tief im christlichen Glauben und in unserer Kultur verwurzelte religiöse Zeremonie, die nicht so einfach weltlich nachgeahmt werden kann.
Unbegründet sind auch finanzielle Ängste. Für den Dienst des Pfarrers zur Bestattung wird keine Gebühr verlangt, wenn der Verstorbene Mitglied der Kirchgemeinde war. Selbst wenn der Verstorbene nicht Kirchenmitglied war, aber die Hinterbliebenen ausdrücklich nach einer geistlichen Tröstung verlangen und selbst Christen sind, können sich die Angehörigen mit der Bitte um eine christliche Trauerfeier an den Pfarrer wenden. Ihm obliegt allerdings die Entscheidung, ob er dieser Bitte nachkommen kann, und die Gemeinde (nicht der Pfarrer) kann dafür ein freiwilliges finanzielles Opfer erwarten.
Um sich im Falle seines Todes einer christlichen Bestattung sicher zu sein, ist es sinnvoll, seinen diesbezüglichen letzten Willen den Kindern oder Angehörigen rechtzeitig kundzutun. Dies kann auch im Vorfeld bei einem Bestatter oder auf dem Friedhof geschehen. Ein entsprechendes vorbereitetes Schreiben können Sie sich gern im Pfarramt oder in unserer Friedhofsverwaltung abholen und auch dort (ggf. auch im Senioren- oder Pflegeheim) für den Fall des Todes hinterlegen. Das war in manchen Situationen schon hilfreich!
Ihre Sabine Beranek und Ihr Pfarrer Dr. Arndt Haubold
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