Hinweise zum Gottesdienst
Der Gottesdienst in unserer Kirche beginnt um 10 Uhr - zu einer ziemlich familienfreundlichen Zeit. Gern möchten wir damit aber auch pünktlich beginnen, damit es dann nicht zu spät wird für die unternehmungslustigen Frühaufsteher oder die besorgten Hausfrauen. Die Glocken läuten bereits eine Stunde vor dem Gottesdienst - das Signal zum Aufstehen. Sie läuten ein zweites Mal eine halbe Stunde vor Beginn - das Signal zum Aufbrechen zur Kirche. Dann setzen sie drei Minuten vor 10 Uhr ein - der Gottesdienst beginnt um 10 Uhr, nicht erst um 10.05 Uhr!
Beim Abendmahl gibt es oft Andrang. Die Runde im Altarraum wird so groß, dass der Küster kaum mehr Platz hat, die Kelche nachzufüllen. Die Kommunikanten drängen sich hinter dem Taufstein zusammen. Keiner möchte im Mittelgang allein übrigbleiben für die letzte Runde. Keine Angst - der Pfarrer bricht das Abendmahl nicht ab, ehe alle ihren Anteil erhalten haben. Es ist viel würdiger und angenehmer, wenn die Abendmahlsrunden mit etwa 20 bis 25 Teilnehmern nicht zu groß sind, auch eine kleine letzte Runde ist keine Schande. Die Kommunikanten sollten deshalb bei Andrang bitte im Mittelgang oder in ihren Bänken auf die nächste Runde warten und sich nicht noch hineindrängen.
Gymnastik in der Kirche? Oder warum so oft aufstehen und sich niedersetzen beim Gottesdienst? Sich zu erheben ist eine schöne Bezeugung der Achtung und Höflichkeit - eine Zeichensprache, die immer weniger Menschen verstehen und beherrschen. Wir stehen auf zur Begrüßung eines Gastes, eines älteren Menschen, einer Dame - oder wenn wir etwas Wichtiges sagen möchten. Im Gottesdienst erheben wir uns von unseren Plätzen, wenn wir mit Gott sprechen oder er zu uns spricht, weil wir ihn achten wie einen Ehrengast oder einen, der über uns steht. Das geschieht beim Verlesen der Bibel, beim Psalm, bei der alttestamentlichen Lesung, der Epistel und dem Evangelium - da spricht Gott in seinem Wort zu uns. Eigentlich auch bei der Predigt, aber da genügt es, sich anfangs beim Predigttext zu erheben. Wir sprechen mit Gott im Gebet - so oft also der Pfarrer gesprochen oder gesungen ankündigt: "Lasst uns beten!", möchte sich die Gemeinde erheben. Bei kurzen Gebeten wie innerhalb der Eingangsliturgie oder nach dem Abendmahl würde es zu viel Unruhe in den Gottesdienst bringen, deshalb bleibt die Gemeinde dabei sitzen. Aber zum Bekenntnis des Glaubens, zum Beichtgebet, zu Fürdank- und Fürbittengebet und zum Vaterunser (auch wenn es innerhalb der Abendmahlsfeier gesungen wird), zu den Einsetzungsworten des Abendmahls sowie zum Schlusssegen erheben wir uns. Das ist in der Tat eine Art Kirchengymnastik - mehr für die Seele als für den Körper!
Ihr Pfarrer Dr. Haubold
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