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Markkleeberg ein Hotspot - Coronapandemie – Krise oder auch Chance?
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Markkleeberg ein Hotspot - Coronapandemie – Krise oder auch Chance?

Viele Nöte und Ängste hat uns die Corona -Krise gebracht. Wird damit auch ein positiver Wertewandel angestoßen werden?, fragen sich manche. Es ist eine neue Nachdenklichkeit entstanden. Manche fragen sich: Was ist der Sinn des Lebens? Was trägt mich eigentlich, wenn alles weg ist? Wo finde ich Halt? Gerade in einer Zeit, in der alles Äußere unsicher geworden ist? Was gibt mir Sicherheit?
Wir haben erlebt, dass wir voneinander abhängig sind. Wir können einander mit dem Virus anstecken und infizieren.
Wir können es auch positiv sehen: Jeder von uns hat eine Ausstrahlung, wenn wir anderen Menschen begegnen. Da ist die Frage: Was geht von mir aus? Bitterkeit? Aggression und Verurteilung? Oder geht von mir Wohlwollen, Frieden und Liebe aus?
Diese Aggression beispielsweise in den Demonstrationen im Dezember 2020 entstand aus dem Wunsch: „Es muss doch so weitergehen wie bisher .“ Man war nicht bereit, sich auf ein Leben einzulassen, das vielleicht ein Stück anders wird.
Wir als Kirche haben die Chance, den Menschen Sinn zu vermitteln. Dass der Sinn eben nicht nur darin besteht, so zu leben wie immer, sondern offen zu sein für das Größere, offen zu sein für Gott.
Die Kirchen haben auch die Aufgabe, in dieser Anonymität der Gesellschaft Beziehungen zu stiften und Gemeinschaft analog und digital zu schaffen, Orte der Verbundenheit zu schaffen. Und wir haben die Aufgabe, Beistand zu leisten, vor allem denjenigen, die allein sind und nicht mit sich zurechtkommen.
Die meisten Menschen haben Sehnsucht nach einem guten Leben, auch und gerade inmitten von Umbrüchen und Einschränkungen. Sie wollen im Einklang mit sich selbst sein. Ja-Sagen-Können zu ihrem Leben und dankbar sein für ihr Leben.
Und das zweite: Sie wollen auf andere Menschen bezogen leben. Nur um sich selbst zu kreisen, macht nicht glücklich. Ich kann das gute Leben nicht nur für mich selbst haben. Lebendig sein bedeutet, Beziehungen und Kontakte zu anderen zu haben. Diese Hingabe an das Leben als Gottesgeschenk und an den Menschen als anvertrauten Nächsten, das sind wichtige Aspekte für ein gelingendes Leben. Diese beiden Arten des Lebens und unseres Seins beschreiben ein Wort, dass uns in diesem Jahr begleiten wird: „Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist.“ Oder auch „Habt Mitleid, wie auch ich mit euch leide!“ Gott verlangt hier nichts von uns, was er uns nicht schon längst geschenkt hätte. Wir gehen in eine neue Zeit, wenn Menschen jetzt gütig und achtsam miteinander und der ganzen Mitwelt umgehen. Wir werden  in eine neue Zeit gehen, wenn wir einander zuhören, wenn wir Nähe zulassen und echtes Interesse am Leben anderer aufbringen. Das muss nicht nur analog sein, so wie wir es gewöhnt sind! Es geht auch auf andere Weise. Wir spüren dann, wie Heilsames geschieht, wenn wir vergeben können und selbst Vergebung erfahren. Mit solchen Hoffnungsgedanken werden wir diese Krise bestehen: mutig und beherzt, barmherzig und mitfühlend, aufrecht und gestärkt. Möge unser Leben erfüllt werden mit Gottes Liebe und Frieden.
 

 

 

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Pfarrerin Bickhardt-Schulz
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