Markkleeberger Glocken rufen zum Gebet - auch und besonders in Zeiten der Corona-Pandemie
Nehmen Sie das Geläut Ihrer Ortskirchen in Zeiten der Corona-Pandemie zum Anlass für eigene Besinnung und Fürbitte!
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, liebe Gäste unserer Internet-Seite, liebe Gemeindeglieder!
Seit über tausend Jahren rufen Glocken auf Europas Kirchtürmen zum Gebet. Neun Gebetszeiten gliederten einst den Tageslauf in den Klöstern, vom Morgengrauen bis in die Nacht. Jede Zeit hatte ihren eigenen Schwerpunkt und ausformulierte Gebetsanliegen, die die Mönche und Nonnen selbstverständlich auswendig vollzogen.
Geblieben sind von diesen Gebetszeiten noch drei, die in unserer Stadt auch hörbar sind: als Morgengeläut, als Mittagsgeläut und als Abendgeläut. Der Ursprung und die Bedeutung der drei Tagzeiten, die unsere Großeltern noch kannten, sind jedoch weitgehend vergessen, leider auch bei vielen Gemeindegliedern.
In Zeiten – wo wir uns nicht zu Gottesdienst und Andacht treffen können – führt uns das Geläut der Glocken zum seelischen Auftanken und zeigt uns, woher wir Kraft für den Alltag, auch zum Überwinden der Corona-Krise, bekommen können: Aus der Verbindung zu Gott!
7.00 Uhr bzw. 8.00 Uhr läuten die Glocken das erste Mal. Das Morgengebet dankt für den Schutz während der Nacht, für erholsamen Schlaf und das Geschenk des neuen Tages.
Dann bitten wir für Gottes Segen über das vor uns liegende Tagwerk, für sinnstiftende und gelingende Arbeit.
Aktuell können wir hier danken für die uns geschenkte Gesundheit, für Linderung von Beschwerden und die Genesung all derer, die am Corona-Virus erkrankt waren.
Wir bitten für alle, die sich in Krankenhäusern, Heimen und Arztpraxen der Versorgung von Erkrankten widmen. Wir bitten um Segen für alle, die an Heilungsmöglichkeiten und Medikamenten arbeiten, und schließen all jene in die Fürbitte ein, die besondere Verantwortung für das
Aufrechterhalten unseres Gemeinwesens tragen. Gott möge ihnen allen und auch uns beistehen!
12.00 Uhr läuten die Glocken zum zweiten Mal. Das Mittagsgebet dankt für die Nahrung und alle guten Gaben, die uns – weit mehr als anderswo – zur Verfügung stehen. Wir dürfen uns stärken und genießen.
Dann bitten wir für den Frieden in der ganzen Welt. Es dreht sich nicht alles um uns, wir weiten den Blick!
Aktuell danken für ein Gesundheitswesen, in dem vielen geholfen werden kann, für den Zusammenhalt, für alle Initiativen gegenseitiger Hilfe in Stadt und Land. All das dient dem Frieden unter uns, und wir bitten, dass Gott dies weiter schenken möge!
Wir bitten aber auch für Menschen in anderen Ländern, die es weit schwieriger haben, wo die Pandemie die Gesell-schaft zu zerreißen droht. Wir bitten für die Konfliktherde dieser Welt, an denen Menschen nicht nur vor Krankheit, sondern um Leib und Leben bangen müssen.
18.00 Uhr läuten die Glocken zum dritten Mal. Das Abendgebet dankt für alles, was uns am Tage gelungen ist, wo wir anderen Hilfe und Beistand geben konnten.
Wir verschweigen aber auch nicht, was offen geblieben oder misslungen ist, wo wir am Mitmenschen und an Gott schuldig geworden sind, und bitten Gott um Vergebung. Wir bitten um ein friedvolles Sterben, wenn unsere Zeit gekommen ist, und um Gottes Erbarmen im Gericht.
Aktuell danken wir für alle Erfolge zur Verlangsamung der Pandemie. Wir bitten um Vergebung, wo wir uns von egoistischen Gedanken haben treiben lassen. Wir bitten um Trost und Beistand für jene, die (auch an Corona) diese Nacht sterben müssen, um Gottes Gnade für sie!
Ihr Pfarrer Frank Bohne
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