Wo warst Du, Gott?
Der Krieg in Afghanistan,Terroranschlägeim Irak, Schiffsuntergänge, Überschwemmungen, Häusereinstürze,aber auch die Kreuzigung Jesu - große Katastrophen werfen unausweichlich die Frage auf: Wo warst Du, Gott?Warum lässt Du das zu? So haben auch viele Menschen nach dem Erdbeben in Haiti gefragt. Katastrophale und für uns sinnlos erscheinende Ereignisse können unseren Glauben an Gottes gute Ordnung erschüttern. Sie sind der "Fels des Atheismus", an dem für manchen der Glaube zerbricht. Einzelne Prediger versuchen, religiöses Kapital daraus zu schlagen und verkünden, es seien Strafen Gottes für unsere menschlichen Sünden - wie einst die Sintflut. Aber hat nicht Gott nach der Sintflut das Zeichen des Regenbogens an den Himmel gesetzt und künftig Friede zwischen Gott und Menschheit verkündet? Von Menschen gemachte Katastrophen wie Kriege können wir nicht Gott in die Schuhe schieben - sie sind eine Herausforderung an uns Menschen selbst. Aber für viele Naturkatastrophen können wir nicht uns Menschen verantwortlich machen. Keiner kann diese Katastrophen sinnvoll erklären - nicht mit Gott - aber noch weniger ohne Gott. Manchmal müssen wir Unerklärliches einfach aushalten. Auch Glaube beantwortet nicht alle Welträtsel. Es ist noch nicht die Zeit, zu der Gott uns alles verstehen lässt. Wir können Gott im Gebet unsere Klagen vorbringen und ihn darum bitten, dass er uns auch durch schwer Verständliches hindurch trägt. Aber an Gott deshalb zu verzweifeln, bringt keinen Gewinn. Das Leid der Welt ohne Gott tragen zu wollen, lastet noch schwerer auf unseren Schultern und führt uns letztlich zur Resignation. Auch wenn ich Gott nicht immer verstehe, halte ich an ihm fest im Vertrauen, dass Er Gutes auch aus Bösem entstehen lassen kann.
Ihr Pfarrer Dr. Arndt Haubold
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